Als ich mich nach der Schule für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester entschied, anstatt das Fachabitur mit dem Themenschwerpunkt Psychologie zu machen, begann, rücksehend betrachtet, mein Weg.
Damals wusste ich noch nicht, wo mein Weg mich hinführen sollte – die Frage nach Plänen konnte ich nie so recht beantworten. Das Einzige, was ich wusste, war, was meine Mutter mir sagte – wir saßen auf dem Balkon und unterhielten uns über Zukunft. Ich erinnere mich an diesen Moment, als wäre er gestern gewesen. Ich sehe den Blick auf den Garten vor mir, wir saßen unter dem Sonnenschirm, ich spüre immernoch die Wärme. Und meine Mutter, sie riet mir auf mein Bauchgefühl zu vertrauen.
Bauchgefühl also – ungewöhnlich, für mich aber nachvollziehbar; wenn auch bei Zeiten etwas schwierig.
Mir war sehr wichtig einen Job zu haben, auf den ich mich verlassen konnte, der es mir ermöglichte zu lernen, als AuPAir zu reisen, und meine Persönlichkeit zu entwickeln, während ich auf das gewartet habe, was mein Bauch mir dann viele viele Jahre später sagen sollte.
Ich habe als Kinderkrankenschwester gearbeitet, die Arbeit mit unseren Kleinsten hat mir viel Freude bereitet und mich vieles gelehrt. Drei Jahre später zog es mich dann, aus der Vorliebe zu Anatomie und Physiologie des Körpers, in den OP. Ich absolvierte die Fachzusatzausbildung für OP-Krankenschwestern, arbeitete in verschiedenen Fachbereichen.
Mit der Zusatzausbildung und während der Arbeit im Operationssaal habe ich viel anatomisches und physiologisches Verständnis für den Körper entwickelt.
Meine ersten Erfahrungen mit dem Fasziensystem machte ich, damals noch ohne es zu wissen, 2006 mit meinen ersten Yogastunden. Dass ganzheitliches Arbeiten mit dem Körper sehr wohltuend ist, merkte ich schon damals direkt.
Als ich dann meinen ersten Kontakt mit der Bowen-Technik hatte, die ich heute praktiziere, war ich sehr fasziniert. Eine jetztige Kollegin behandelte meine Nackenzerrung. Einmal gefühlt, ging ich sofort mit dieser besondere Form der Körpertherapie in Resonanz – ich kann es gar nicht recht erklären.
Ich wusste nur sofort: ich möchte wissen, wie diese Technik funktioniert – mein Bauch sagte mir, ich wolle sie erlernen.
Die Ausbildung zur Bowtech – Anwenderin ging mir leicht von der Hand. Alles leuchtete mir ein. Ich machte wichtige Erfahrungen mit meinem Körper und Geist, die mich den Wert der Technik, die ich da lernte, voll erfassen ließen.
Zur Ausbildung gehört natürlich die regelmäßige Anwendung des Gelernten – so habe ich an Familie und Freunden meine nächsten augenöffnenden Erfolge erzielt. Ich half nach Kreuzbandriss, Schulterzerrungen, nach Bandscheiben OP, bei zu geringer Kieferöffnung, chronischen Rückenschmerzen, u.a.
Aus dem ursprünglichen Gedanken, die Technik für mich und die Menschen meines direkten Umfelds zu kennen, wurde so schnell der Wunsch Therapeutin zu sein.
Nach dem Erwerb der Heilerlaubnis durch die mir verliehene Berufsbezeichnung Heilpraktiker, machte ich meine Arbeit allen Menschen zugänglich.